Die Süddeutsche Service GmbH hat am Montag beim Amtsgericht Aalen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Das Unternehmen hat sich auf Auslieferung und Montage von Elektrogroßgeräten, TV- und HiFi-Geräten spezialisiert und beschäftigte in sechs Bundesländern 200 Mitarbeiter. Derzeit sind noch 75 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Tobias Humpf von der Kanzlei Prof. Dr. Baumann + Partner in Aalen bestellt worden.
Die Süddeutsche Service GmbH ist laut einer Pressemitteilung in Schieflage geraten, vor allem weil ein Hauptkunde neue Preise für Dienstleistungen vorgegeben habe, zu denen das Unternehmen kaum noch wirtschaftlich habe agieren können. Von der Insolvenz sei nur der Betrieb in Aalen mit 80 Mitarbeitern betroffen, nicht das Schwesterunternehmen in München.
Zuerst ein vorläufiges Verfahren
Dem Insolvenzverfahren ging ein nur dreiwöchiges sogenanntes vorläufiges Verfahren voraus. Die Gehälter der Mitarbeiter wurden in dieser Zeit von der Agentur für Arbeit in Form von Insolvenzgeld übernommen, genauso wie die noch ausstehenden Gehaltszahlungen der Vormonate. Ab Juni werden Gehälter und Betriebsausgaben wieder aus dem laufenden Betrieb finanziert beziehungsweise über Kreditversicherungen abgedeckt. Die inhabergeführte Süddeutsche Service GmbH wickelt die Auslieferung und Montage von Elektrogroßgeräten, TV- und HiFi-Geräten ab und bietet diese Dienstleistung seit 2008 insbesondere großen Elektrofachmarktketten in sechs Bundesländern an. Rund 200 Mitarbeiter führen fachmännische Elektroinstallationen und Schreinerarbeiten aus, ein Online-Logistik-Buchungssystem sorgt für die Lieferung. Der Fuhrpark besteht aus mehr als 120 Transportern.
Ziel: einen Investor finden
„Unser Ziel ist es, im Rahmen des Insolvenzverfahrens einen Investor für die Süddeutsche Service zu finden. Wir führen aktuell Gespräche mit potenziellen Neukunden, die belegen, dass für das Geschäftsmodell des Unternehmens nach wie vor Nachfrage besteht. Zudem optimieren wir unternehmensinterne Prozesse, um Kosten zu sparen“, erläutert Insolvenzverwalter Tobias Humpf.
Gelinge es, einen Käufer für die Süddeutsche Service GmbH zu finden, würden alle Vermögensgegenstände im Rahmen einer „Übertragenden Sanierung“ veräußert. Die gesunden Teile des Unternehmens würden dabei in eine neue Gesellschaft („Erwerbsgesellschaft“) übertragen und somit der Geschäftsbetrieb gerettet werden, erläutert Tobias Nagel, der das Verfahren mit Tobias Humpf bearbeitet.