Investorensuche gestaltet sich schwieriger

Interview Insolvenzverwalter Tobias Humpf erklärt, warum die Zahl der Insolvenzen auch auf der Ostalb steigt, welche Branchen besonders betroffen sind und wie ein Insolvenzverwalter arbeitet. Von Robert Schwarz

Die schlechte konjunkturelle Lage macht vielen Betrieben zu schaffen.
Die Zahl der Insolvenzen im Land steigt. Insolvenzverwalter Tobias Humpf erklärt die Hintergründe und warum die Investorensuche immer schwieriger wird.

Herr Humpf, die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt. Sie betreuen in der Region derzeit mehrere Verfahren. Wie ist die Lage auf der Ostalb?

Tobias Humpf: Die Lage auf der Ostalb spiegelt den bundesweiten Trend wider: Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt. Während wir in den vergangenen Jahren durch staatliche Hilfen und günstige Finanzierungsbedingungen eine historisch niedrige Insolvenzquote hatten, sehen wir nun eine Rückkehr zu normalen, wenn nicht sogar überdurchschnittlichen Insolvenzzahlen. Besonders betroffen sind Unternehmen, die durch hohe Energiekosten, gestiegene Zinsen und eine insgesamt schwache Wirtschaftslage unter Druck geraten sind.

„Viele Betriebe kämpfen inzwischen mit sinkenden Margen und höheren Fixkosten.“
Tobias Humpf, Insolvenzverwalter

Welche Branchen sind besonders betroffen?

Besonders betroffen ist aktuell zum einen die Bau- und Immobilienbranche. Durch die gestiegenen Zinsen haben viele Bauprojekte gestoppt. Gleichzeitig halten sich Käufer und Investoren zurück. Auch im Einzelhandel haben viele Betriebe zu kämpfen. Der strukturelle Wandel durch den Online-Handel und die Zurückhaltung der Verbraucher aufgrund der Inflation setzen insbesondere kleinere und mittelgroße Händler unter Druck.

Ebenso ist die Industrie und hier die Automobilzulieferer betroffen. Viele Zulieferer leiden unter der schwachen Nachfrage, hohen Energiekosten und der Transformation zur Elektromobilität. Unternehmen, die stark vom Verbrennungsmotor abhängig sind, stehen vor großen Herausforderungen.

Und nicht zuletzt leidet derzeit die Gastronomie unter gestiegenen Lebensmittel- und Personalkosten sowie unter der Zurückhaltung vieler Verbraucher, die aufgrund der Inflation seltener essen gehen. Hinzu kommen hohe Energiepreise, Fachkräftemangel und teilweise Nachwirkungen der Pandemie. Viele Betriebe kämpfen inzwischen mit sinkenden Margen und höheren Fixkosten, sodass selbst gut geführte Restaurants zunehmend unter Druck geraten.

Mit welchen Problemen haben die Firmen aktuell zu kämpfen? Was stürzt sie in die Insolvenz?

Es gibt mehrere Faktoren, die Unternehmen in die Insolvenz treiben: Liquiditätsengpässe durch ausbleibende Zahlungen und gestiegene Finanzierungskosten sind ein Faktor. Kosten für Energie, Personal und Rohstoffe ein weiterer.

Insbesondere in der Bau- und Zulieferbranche gehen derzeit die Aufträge zurück. Viele Firmen leiden auch unter fehlenden Finanzierungsmöglichkeiten aufgrund der gestiegenen Zinsen. Und schlussendlich sind viele Probleme persönlicher Natur: etwa mangelnde unternehmerische Fähigkeiten und Fehleinschätzungen von Risiken in den Firmen. Dazu gehören aber ebenfalls private Schicksalsschläge – und manchmal ist es auch einfach nur Pech, die Unternehmer unerwartet treffen können.

Bei einer Insolvenz ist die Rettung häufig nur mit neuem Investor möglich. Die konjunkturelle Lage ist mau. Wie wirkt sich das auf die Investorensuche aus?

Die Investorensuche gestaltet sich aktuell schwieriger als in vergangenen Jahren. Strategische Investoren – also Unternehmen aus der gleichen Branche – zeigen weiterhin Interesse, wenn sie Synergien sehen. Schwieriger ist es, Finanzinvestoren zu gewinnen, da die Risikoabwägung aktuell kritischer ausfällt. Banken sind bei der Finanzierung von Übernahmen ebenfalls vorsichtiger geworden. Hier beobachten wir auch mit renommierten, leistungsfähigen Dienstleistern zusammen.

Ein Unternehmen meldet Insolvenz, das Gericht beruft Sie zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Was tun Sie als Erstes?

Erstes Ziel ist es, den Betrieb so lange wie möglich zu stabilisieren. Konkret bedeutet das: zuerst die Bestandsaufnahme. Wir verschaffen uns einen Überblick über Liquidität, laufende Aufträge und Auftragslage. Besonders wichtig sind vor allem die Schuldverhältnisse.

Danach suche ich das Gespräch mit der Geschäftsleitung und den Mitarbeitern. Bei Insolvenz ist transparente Kommunikation enorm wichtig, um Unsicherheiten zu reduzieren. Der nächste Schritt ist die Sicherung der Liquidität: Wir prüfen, ob Mittel vorhanden sind oder ob kurzfristige Finanzierungen oder Insolvenzgeld erforderlich sind.

Im Anschluss suchen wir das Gespräch mit den Kunden, um Vertrauen von Kunden und Lieferanten herzustellen und Stornierungen zu vermeiden. Falls eine Rettung möglich ist, folgt dann die Erarbeitung des Sanierungsplans.

Eat & Meat GmbH: Insolvenzantrag gestellt – Geschäftsbetrieb läuft vorerst weiter

Aalen, 24.01.2025 – Die Eat & Meat Gesellschaft für Feinkostprodukte mbH hat beim zuständigen Amtsgericht einen Insolvenzantrag gestellt. Trotz dieser Entscheidung bleibt der Geschäftsbetrieb vorerst bestehen.

„Die Insolvenz betrifft ausschließlich die GmbH in Aalen, nicht die Familie oder andere Projekte“, erklärt Tobias Humpf, der als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt wurde. „Die Entscheidung zur Antragstellung fiel nach sorgfältiger Abwägung und unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Lage.“ Tobias Humpf ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht, Erbrecht sowie Bank- und Kapitalmarktrecht und verfügt über umfassende Erfahrung in der Betreuung von Insolvenzverfahren.

Die Gründe für die Insolvenz sind vielfältig und spiegeln die schwierige wirtschaftliche Lage wider: Die Versuche, die vorhandene Fläche nachzuvermieten, scheiterten, da potenzielle Mieter ihren Verpflichtungen nicht nachkamen. Hinzu kommt die vollständige Rückforderung der Corona-Hilfen, welche eine erhebliche finanzielle Belastung darstellte. Diese Belastungen wurden durch stark gestiegene Herstellungskosten, insbesondere die enormen Energiekosten in Deutschland, sowie die stetig steigenden Mietkosten verschärft. Allein die Energiekosten haben in den letzten Jahren ein Niveau erreicht, das für viele mittelständische Unternehmen kaum tragbar ist. Darüber hinaus sind auch die Lohnkosten stetig gestiegen, was die finanzielle Situation weiter belastet hat.

Herr Humpf erläutert: „Die Insolvenz ist ein erforderlicher Schritt angesichts der hohen finanziellen Belastungen. Es handelt sich keineswegs um ein Scheitern, sondern um eine Maßnahme, um eine mögliche Sanierung und Fortführung des Unternehmens zu ermöglichen. Die Eat & Meat GmbH hat eine starke Basis, jedoch ist die gegenwärtige wirtschaftliche Lage äußerst angespannt.“

Während des Verfahrens bleibt der Geschäftsbetrieb vorerst aktiv. Kunden, Lieferanten und Partner werden weiterhin beliefert, wobei die hohe Qualität und Zuverlässigkeit beibehalten werden sollen. „Wir danken allen Beteiligten – insbesondere unseren Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern – für ihr Verständnis und ihre Unterstützung in dieser schwierigen Zeit“, sagt die Geschäftsführung.

Über Tobias Humpf:

Tobias Humpf ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht, Erbrecht sowie Bank- und Kapitalmarktrecht. Er verfügt über umfassende Erfahrung in der Betreuung von Insolvenzverfahren und ist bekannt für seine analytische und sorgfältige Vorgehensweise.

Über Prof. Baumann und Partner:

Prof. Baumann und Partner ist eine renommierte Anwaltskanzlei mit Spezialisierung auf Insolvenzrecht, Erbrecht sowie Bank- und Kapitalmarktrecht. Die Kanzlei verfügt über langjährige Erfahrung und umfassende Expertise in komplexen Insolvenzverfahren und steht Unternehmen in wirtschaftlichen Krisensituationen beratend zur Seite.

Fachanwalt für Handels und Gesellschaftsrecht – theoretische Voraussetzungen erfüllt

Mit großer Freude gratulieren wir unserem Kollegen Johannes Kopf zu einem herausragenden Meilenstein: Er hat heute erfolgreich die theoretischen Voraussetzungen für den Fachanwaltstitel im Handels- und Gesellschaftsrecht durch die Absolvierung der erforderlichen Klausuren erfüllt. Dieser bedeutende Schritt unterstreicht sein Engagement für höchste Fachkompetenz und Exzellenz in der Rechtsberatung. Wir sind stolz auf seine beeindruckende Leistung und freuen uns, ihn auf seinem Weg zur weiteren beruflichen Spezialisierung zu begleiten.

Fortführung des Geschäftsbetriebs der Kaiser Nachhaltig Heizen GmbH

Nach der Eröffnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens über die Kaiser Nachhaltig Heizen GmbH in Gerstetten wurde der erfahrene Rechtsanwalt Tobias Humpf, Fachanwalt für Insolvenzrecht, zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Humpf ist spezialisiert auf Unternehmensfortführungen und Sanierungen und wird sich aktiv für den Erhalt und die Stabilisierung der Kaiser GmbH einsetzen. Als Experte für Insolvenz- und Sanierungsrecht arbeitet RA Humpf, mit seinem Team um Wirtschaftsjuristen Tobias Nagel derzeit an der Rettung.

Das Unternehmen, das sich auf nachhaltige Heizlösungen wie Wärmepumpen, Solarenergie und moderne Festbrennstoffe spezialisiert hat, wird trotz des Insolvenzverfahrens weiterhin den Geschäftsbetrieb uneingeschränkt aufrechterhalten. Die Priorität liegt nun darauf, die Arbeitsplätze der Mitarbeitenden zu sichern und die bisherigen Kundenbeziehungen sowie laufenden Projekte stabil fortzuführen.

Dank der positiven Entwicklungsaussichten und des attraktiven Produktportfolios sieht Humpf gute Chancen für eine nachhaltige Lösung und einen potenziellen Neustart. Zudem wird ein strukturierter Investorenprozess gestartet, um die Kaiser GmbH auf eine gesicherte wirtschaftliche Basis zu stellen. Die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs und die Weiterführung der Dienstleistungen, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien, sind zentrale Ziele dieses Verfahrens.

Die Kaiser Nachhaltig Heizen GmbH bietet Lösungen zur umweltfreundlichen Beheizung von Wohnhäusern und holzverarbeitenden Betrieben. Die Dienstleistungen des Unternehmens in

den Bereichen Holzheizungen, Wärmepumpen und Solarenergie haben sich über die Jahre in der Region einen exzellenten Ruf erarbeitet. Durch das Know-how des Unternehmens und das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bleibt die Kaiser GmbH ein starker Partner für nachhaltige Heizungslösungen.

„Unser Ziel ist es, den Fortbestand des Unternehmens und die Arbeitsplätze zu sichern und Kaiser Nachhaltig Heizen GmbH zukunftsfähig aufzustellen,“ so Humpf. „Gemeinsam mit den Mitarbeitenden werden wir in den kommenden Wochen an einer Sanierungslösung arbeiten, die den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft des Unternehmens legt.“

Insolvenz der FTI Touristik GmbH

Sehr geehrter Mandant,

ich verstehe, dass Sie Informationen zu den Möglichkeiten im Rahmen des Insolvenzverfahrens der FTI Gruppe benötigen. Hier sind die wichtigsten Punkte:

  1. Insolvenz der FTI Touristik GmbH: Am 3. Juni 2024 hat die FTI Touristik GmbH, die Obergesellschaft der FTI Group, einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt1. Dies betrifft alle bei FTI Touristik GmbH gebuchten Leistungen.
  2. Betroffene Marken und Leistungen:
    • Die Marke FTI in Deutschland, Österreich und den Niederlanden
    • Die Marke 5vorFlug in Deutschland
    • Die BigXtra Touristik GmbH
    • Mietfahrzeugs-Marken wie DriveFTI, Cars&Campers und Meeting Point Rent-a-Car
    • Nicht betroffen sind Leistungen, die bei Drittanbietern (wie TUI, Alltours, DERTOUR) über die Portale der FTI Touristik GmbH oder der BigXtra Touristik GmbH sowie sonnenklar.TV gebucht wurden
  3. Reisen, die bereits begonnen haben:
    • Wenn Sie sich bereits auf einer Pauschalreise befinden (Kombination aus Hotelübernachtungen und Flug), sollten Sie sich an das Service-Team wenden, um individuelle Informationen zu erhalten2.

Bitte beachten Sie, dass die Situation sich weiterentwickeln kann. Ich empfehle Ihnen, die offiziellen Mitteilungen der FTI Group und die FAQs auf deren Website zu verfolgen. Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen, Ihr Fachanwalt für Insolvenzrecht

Signa Holding Insolvenz

Als Mitglieds-Kanzlei der DIRO gibt es spannende Entwicklungen auch für uns! Dr. Christof Stapf aus unserer Wiener DIRO-Kanzlei Stapf Neuhauser Rechtsanwälte OG spielt eine entscheidende Rolle im Sanierungsverfahren der Signa Holding – der größten Pleite in der österreichischen Geschichte. Mit einer Quote von 30 Prozent für die Gläubiger und der Neustrukturierung von 390 Unternehmen in Österreich, werden anspruchsvolle Herausforderungen im mittleren dreistelligen Millionenbereich bewältigt.

Für vertiefende Einblicke empfehlen wir den JUVE Verlag-Artikel: https://www.juve.de/oesterreich/signa-geht-mit-stapf-neuhauser-und-jaufer-in-sanierungsverfahren/

Foto: Annette Kamps / JUVE Verlag

AEROTEXX SOLUTIONS: Kältetechnik-Sparte geschlossen, Pharma-Sparte gerettet

Lorch, 29. September 2023 – Die AEROTEXX SOLUTIONS GmbH, ein Spezialist für Planung, Entwicklung und Herstellung von lufttechnischen Anlagen insbesondere der Raumlufttechnik sowie der Prozesslufttechnik, hat Insolvenz angemeldet. Der Geschäftsbetrieb wurde am 25. Juli 2023 vorläufig gebremst.

Kältetechnik-Sparte geschlossen

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht, Tobias Humpf von der Kanzlei „Prof. Dr. Baumann + Partner“ bestellt. Dieser stand ab Januar, mit seinem Team um Wirtschaftsjurist L.L.M. Tobias Nagel, vor der großen Aufgabe einen Investor für die insolvente Aerotexx zu finden. Der vollständige Verkauf und der Erhalt der Arbeitsplätze durch den Insolvenzverwalter– ein wichtiger Schritt für die bestmögliche Befriedigung der Gläubiger. Unmittelbar nach Anordnung der vorläufigen Insolvenzverwaltung durch das Insolvenzgericht Aalen wurde mit potentiellen Investoren Kontakt aufgenommen, um eine übertragene Sanierung zu bewerkstelligen. Zudem wurde versucht weitere Aufträge zu gewinnen.

Nach langatmigen und diskussionsreichen Verhandlungen vertieften sich die Kaufvertragsverhandlungen mit zwei Investoren auf diese man sich schließlich konzentrierte. Diese nahmen jedoch, kurzfristig und unvorhersehbar von dem Unternehmenskauf Abstand.

Nach intensiven Bemühungen konnte für die Kältetechnik-Sparte kein Interessent gefunden werden. Dieser Teilbetrieb musste daher geschlossen werden, so Insolvenzverwalter Tobias Humpf. Die 10 Mitarbeiter in diesem Bereich wurden entlassen.

Gründe für die Schließung der Kältetechnik-Sparte

Die Schließung der Kältetechnik-Sparte war auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen war der Markt für Kältetechnik in den letzten Jahren rückläufig. Zum anderen hatte die AEROTEXX SOLUTIONS GmbH in diesem Bereich in den letzten Jahren Verluste gemacht. Es konnten unzureichende Kundenaufträge akquiriert werden.

Pharma-Sparte gerettet

Die Pharma-Sparte konnte hingegen gerettet werden. Sie wurde an ein Unternehmen aus der Region kurzfristig veräußert. Die 7 Mitarbeiter in diesem Bereich wurden übernommen.

Gründe für die Rettung der Pharma-Sparte

Die Pharma-Sparte war in den letzten Jahren profitabel und hatte ein gutes Auftragsbuch. Das Unternehmen aus der Region, an das die Pharma-Sparte veräußert wurde, ist ein Spezialist für die Herstellung von pharmazeutischen Anlagen und hat sich verpflichtet, die Arbeitsplätze der 7 Mitarbeiter zu erhalten.

„Wir bedauern sehr, dass wir die Kältetechnik-Sparte schließen mussten“, sagte Humpf. „Leider konnten die Mitarbeiter in Ermangelung von Aufträgen nicht erhalten werden.“

Die Firma AEROTEXX SOLUTIONS GmbH muss Insolvenz anmelden

Die Spezialistin für Planung, Entwicklung und Herstellung von lufttechnischen Anlagen insbesondere der Raumlufttechnik sowie der Prozesslufttechnik musste aufgrund von Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht Aalen stellen.

Die Insolvenzzahlen sind im vergangenen Jahr erheblich gestiegen. Hohe Energiekosten und steigende Zinsen belasten die Unternehmen. Nun ist auch die AEROTEXX SOLUTIONS GmbH zahlungsunfähig.

Am vergangenen Montag wurden die 21 Mitarbeiter über den Insolvenzantrag informiert.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht Tobias Humpf von der Kanzlei Prof .Baumann + Partner in Aalen/ bestellt. Damit sind Verfügungen nur noch mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters Tobias Humpf wirksam. Nach heutigem Kenntnisstand wird das vorläufige Insolvenzverfahren voraussichtlich bis Ende September andauern. Danach wird über den weiteren Verfahrensgang entschieden.

Geschäftsbetrieb. Der Geschäftsbetrieb wird während der Dauer des vorläufigen Insolvenzverfahrens fortgeführt

„Wir prüfen derzeit die Sanierungsfähigkeit“, erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter Tobias Humpf. „Die Geschäftsführung wird zusammen mit Gläubigern und Banken die Sanierung fortsetzen, um das Unternehmen zukunftsfähig zu machen und nachhaltig neu aufzustellen. Mit seinem Team um die Wirtschaftsjuristen Nagel und Neurauter, sowie Steuerberatern und Rechtsanwälten soll alles daran gesetzt werden die 21 Arbeitsplätze und die verschiedenen Standorte zu erhalten.

SBS wird ein Unternehmen der ISO-Chemie

Die zum Ende der Corona–Krise im Dezember 2022 in die Insolvenz geratene Aalener SBS Maschinenfabrik GmbH hat durch die Initiative des Insolvenzverwalters Rechtsanwalt Tobias Humpf und dessen Team einen finanzkräftigen Investor gefunden. Die Gläubigerversammlung hat der Übernahme am 27.04.2023 zugestimmt. Der neue Investor stammt aus dem Umfeld der ISO-Chemie GmbH in Aalen.

Die ISO-Chemie ist ein innovatives Familienunternehmen mit über 50 eigenen Patenfamilien. Gegründet 1977, ist das Unternehmen mit über 300 Mitarbeitern schwerpunktmäßig Hersteller für innovative Abdichtlösungen und Schaumstoffprodukte. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte durch eigene Niederlassungen innerhalb Europas und mit Partnern in Übersee.

Den beiden Unternehmern und Geschäftsführern der ISO-Chemie, Josef Deiß und Dr. Martin J. Deiß ist es im Übernahmeprozess gelungen, den gesamten Mitarbeiterstamm zu erhalten und dadurch die Fortführung der SBS sicherzustellen. „Die Erhaltung der Arbeitsplätze, sowie die Diversifikation in zukunftsweisende Marktbereiche und nicht zuletzt die Ausnützung von Synergien sind die wichtigsten Gründe für die Übernahme“, so Dr. Deiß über die Hintergründe der Transaktion.

Angeführt durch den Geschäftsführer Patrick Bollheimer firmiert die Nachfolgefirma der 1985 gegründete SBS Maschinenfabrik GmbH nun bereits seit März 2023 unter der Bezeichnung SBS TECH GmbH. „Mit dem neuen Eigentümer sind wir nicht nur finanziell bestens für eine erfolgreiche Zukunft gerüstet“, so Bollheimer zu den Perspektiven der SBS Tech.

Die SBS TECH ist Hersteller für präzise, partikelfrei gereinigte Bauteile und Baugruppen aus jeglichen Metalllegierungen und Kunststoffen. Beliefert werden u. A. die Branchen Medizintechnik, Optik, Luftfahrt, Automotive, Halbleiterindustrie sowie der Maschinen- und Anlagenbau.

Neustart für die Klingler Bau GmbH

Die Klingler Bau GmbH mit Sitz in Michelfeld musste aufgrund von fehlender Liquidität im Januar Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen. Zum Geschäftsgegenstand dieser gehörten die Durchführung von Hoch-, Tief- und Komplettbauarbeiten aller Art.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht, Tobias Humpf von der Kanzlei „Prof. Dr. Baumann + Partner“ bestellt. Dieser stand ab Januar, mit seinem Team um Wirtschaftsjurist L.L.M. Tobias Nagel, vor der großen Aufgabe einen Investor für die insolvente Klingler Bau GmbH zu finden. Der vollständige Verkauf und der Erhalt der Arbeitsplätze durch den Insolvenzverwalter– ein wichtiger Schritt für die bestmögliche Befriedigung der Gläubiger.

Unmittelbar nach Anordnung der vorläufigen Insolvenzverwaltung durch das Insolvenzgericht Heilbronn wurde mit potentiellen Investoren Kontakt aufgenommen, um eine übertragene Sanierung zu bewerkstelligen.

Nach langatmigen und diskussionsreichen Verhandlungen vertieften sich die Kaufvertragsverhandlungen mit einem Investor auf den man sich schließlich konzentrierte. Dieser nahm jedoch, kurzfristig und unvorhersehbar von dem Unternehmenskauf Abstand.

Daraufhin wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt um in knapp zwei Wochen einen neuen Investor zu finden, vor allem um alle Arbeitsplätze erhalten zu können. Insgesamt war Herr Humpf mit neu Investoren im Gespräch. Es fanden zahlreiche zeitaufwendige Telefonate und Gespräche statt um einen Unternehmenskauf doch noch zu bewerkstelligen.

Von den neun Investoren verfestigte sich das Kaufinteresse von einem Investor derart, dass es mit diesem, zu erneuten Kaufvertragsverhandlungen und Besichtigungen der Baustellen kam.  Am Ende aller Verhandlungsgespräche konnte glücklicherweise die Hitz Tiefbau GmbH & Co. KG als Käuferin gefunden werden.

„Wir waren von Beginn an der Überzeugung, dass die Unternehmen eine Zukunft haben und dass es Optionen für die Fortführung gibt. Für den gesamten Baubereich, haben wir jetzt nach umfangreichen und intensiven Verhandlungen mit zahlreichen Interessenten eine Lösung realisiert.“, so Humpf.

Besonders erfreulich sei an dieser übertragenden Sanierung, dass es innerhalb eines sehr engen Zeitfensters gelungen sei, ein für alle Parteien – besonders natürlich die Gläubiger – gutes Ergebnis zu realisieren. Auch die Ausgangssituation sei nicht ganz alltäglich gewesen, betont Humpf. „Die Sanierung eines Unternehmens ist immer unser vorrangiges Ziel, das wir häufig auch erreichen. Damit stellen wir die bestmögliche Gläubigerbefriedigung sicher“, verweist der Insolvenzverwalter auf die hohe Sanierungsquote seiner Kanzlei; seit Anfang des Jahres 2009.

Die Kanzlei Prof. Baumann und Partner mit 90 Mitarbeitern berät Unternehmen aller Branchen mit Jahresumsätzen von 1 Mio. bis 1500 Mio. € in rechtlichen und steuerlichen Fragen.

Herr Rechtsanwalt Tobias Humpf, Fachanwalt für Insolvenz und Sanierungsrecht, sowie Bank- und Kapitalmarktrecht, führt seit mehr als 20 Jahren über 1.000 Fälle zu erfolgreichen Ergebnissen.

„Da wir die typischen Probleme dieser Unternehmen und deren Familien bestens kennen, sind wir der richtige Ansprechpartner jetzt und in Zukunft.
Unternehmerisch denken und sprechen – dies nicht nur als rechtlicher Berater, sondern auch wirtschaftlicher Berater.“