Alle Filialen und die 140 Arbeitsplätze bleiben erhalten | Insolvenzverfahren ist abgeschlossen
toma gastro, Betreiber von sechs Burger-King-Filialen, agiert wieder selbstständig. Neuer Eigentümer ist eine Gesellschaft des Geschäftsführers Tobias Wolf. Alle Filialen und damit auch sämtliche Arbeitsplätze bleiben erhalten. Inzwischen konnte der Umsatz wieder auf das Niveau von vor der Corona-Krise gesteigert werden.
Der Umsatz der Restaurantkette entlang der Autobahnen A3, A6 und A9 sowie an der B85 war im März dieses Jahres um mehr als 50 Prozent eingebrochen, verursacht durch das Coronavirus und die entsprechenden Einschränkungen für die Gastronomie und den Reiseverkehr. Die Restaurants waren über viele Wochen geschlossen, nur die DriveThru-Schalter waren geöffnet.
Aufgrund fehlender Liquidität musste die toma gastro GmbH am 30. März 2020 beim Amtsgericht Aalen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung beantragen, am 1. Juni 2020 wurde das Verfahren eröffnet. Bei der Sanierung in Eigenverwaltung kann die bestehende Unternehmensführung weiter agieren. Das Verfahren wird von einem vom Amtsgericht bestellten Sachwalter beaufsichtigt, in diesem Fall von Marcus Winkler von der Kanzlei WINKLER GOSSAK in Stuttgart. Für die rechtliche Begleitung des Sanierungsprozesses war Tobias Humpf, Fachanwalt für Insolvenzrecht in der Kanzlei Baumann + Partner am Standort Aalen/Dinkelsbühl, verantwortlich. Wirtschaftsjuristin Tina Kade, ebenfalls von Baumann + Partner, betreute die Unternehmenstransaktion. Die betriebswirtschaftliche Beratung von toma gastro übernahmen Berthold Alleweldt und Peter Hamela von RIAL Consulting.
Ziel des Verfahrens war, dass die Geschäftsführung zusammen mit den Gläubigern das Unternehmen sanieren und einen Neustart ermöglichen. Der Eigenverwaltung ist es nun gelungen, die toma gastro an eine bereits bestehende Gesellschaft des Geschäftsführers Tobias Wolf zu veräußern. Damit ist die Zukunft der sechs Filialen und der rund 140 Arbeitsplätze gesichert.
„Ich freue mich, dass wir eine auskömmliche Lösung für das Unternehmen und seine Mitarbeiter finden konnten. Wir sind nun gut positioniert und schauen wieder optimistisch in die Zukunft. Der Umsatzzuwachs in den vergangenen Wochen zeigt aufs Neue, wie viel Potenzial in unserer Marke Burger King und in den Standorten liegen“, sagt Geschäftsführer und Eigentümer Tobias Wolf.
„Wir kamen in dem Verfahren gut voran, auch weil wir inzwischen wieder über ausreichend liquide Mittel verfügten und so die Suche nach einem Investor ohne Zeitdruck vonstattengehen konnte. Zusammen mit Geschäftsführung, Gläubigern und Banken ist es uns gelungen, das Unternehmen nachhaltig neu aufzustellen“, erklärt Rechtsanwalt Tobias Humpf von der Kanzlei Baumann + Partner.
„Die Ausgangslage sowie die durch den Geschäftsführer Tobias Wolf geplanten Sanierungsmaßnahmen waren prädestiniert für ein Eigenverwaltungsverfahren. Alle Beteiligten haben zugunsten einer stabilen Unternehmensfortführung sowie der Interessen der Gläubiger professionell zusammengearbeitet“, so der Sachwalter Marcus Winkler.
Über die toma gastro GmbH
Die toma gastro GmbH ist in der Systemgastronomie tätig und betreibt im Franchisesystem mit der Marke Burger King sechs Restaurants in Regensburg, Himmelkron (bei Kulmbach), Schlüsselfeld (bei Bamberg), Herrieden (bei Ansbach), Schnaittach (bei Nürnberg) und Amberg. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Ellwangen und beschäftigt aktuell rund 140 Mitarbeiter. Geschäftsführer der toma gastro GmbH ist Tobias Wolf.
Über die Insolvenz in Eigenverwaltung
Das Insolvenzverfahren kann – anstelle des vom Amtsgericht bestellten Insolvenzverwalters – auch in Eigenverwaltung (§ 270 InsO ff.) geführt werden. Hierbei bleibt bzw. bleiben der oder die Geschäftsführer in der Verantwortung für das Unternehmen, überwacht durch einen vom Gericht bestellten Sachwalter. Die Eigenverwaltung bietet sich an, wenn das Unternehmen den Antrag auf ein Insolvenzverfahren frühzeitig, z. B. bei drohender Zahlungsunfähigkeit, stellt und bereits in einem frühen Verfahrensstadium einen Plan mit dem Ziel der Sanierung vorlegt – wie es bei toma gastro der Fall war.